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text:mensch_oder_maschine_22 [2022/10/02 14:57]
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-====== Mensch oder Maschine? ====== +Zu den [[:logbuch|Reiseberichten]] 
-2022-10-02, Mainz+====== 2022: Innenwelt | Mensch oder Maschine? ====== 
 +//**( 2. Oktober 2022, Mainz)**//\\
  
 Gerade experimentiere ich mit den Werkzeugen der Website OpenAI. Zwischen all den Überlegungen wegen der politischen Umbrüche dieser Tage tut es gut, den Blick einmal wieder auf diese andere Revolution zu wenden: auf die zunehmend durch selbstlernende Algorithmen bestimmte Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz. Und auf die Frage, was diese Entwicklungen für das Verhältnis zwischen Mensch und Welt bedeutet. Gerade experimentiere ich mit den Werkzeugen der Website OpenAI. Zwischen all den Überlegungen wegen der politischen Umbrüche dieser Tage tut es gut, den Blick einmal wieder auf diese andere Revolution zu wenden: auf die zunehmend durch selbstlernende Algorithmen bestimmte Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz. Und auf die Frage, was diese Entwicklungen für das Verhältnis zwischen Mensch und Welt bedeutet.
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 Selbst? Ist das denn „selbst“? Ist die künstliche Intelligenz nur ein weiteres unserer Werkzeuge, das wir uns schaffen um Dinge zu tun, die wir sonst nicht könnten? - Ich will diese Frage zwar anführen, ihr aber nicht weiter folgen. Stattdessen möchte ich auf die Frage antworten, was das meiner Meinung nach für meine Tätigkeit, meine Berufung, als Künstler bedeutet: Selbst? Ist das denn „selbst“? Ist die künstliche Intelligenz nur ein weiteres unserer Werkzeuge, das wir uns schaffen um Dinge zu tun, die wir sonst nicht könnten? - Ich will diese Frage zwar anführen, ihr aber nicht weiter folgen. Stattdessen möchte ich auf die Frage antworten, was das meiner Meinung nach für meine Tätigkeit, meine Berufung, als Künstler bedeutet:
  
-Als die Entwicklung der Fotografie am Ende des 19. Jahrhunderts die damals etablierte Malerei in Frage stellte, entstanden völlig neue Kunststile. Wir sprechen heute von der klassischen Moderne und ich persönlich liebe den Atem der Befreiung, den ein Bild von Paul Cézanne oder Vincent van Gogh für mich ausströmen. Es war nicht mehr nötig, die Natur so abzubilden, dass sie dem Augenschein ähnelte. Es war plötzlich nichts Schwieriges oder Besonderes mehr – und damit auch kein Hindernis. Neue bildnerische Welten öffneten sich und ihre Erforschung war notwendig, um unter den neuen Umständen (wir sagen heute „die Moderne“ dazu) die alte Frage zu beantworten. +Als die Entwicklung der Fotografie am Ende des 19. Jahrhunderts die damals etablierte Malerei in Frage stellte, entstanden völlig neue Kunststile. Wir sprechen heute von der klassischen Moderne und ich persönlich liebe den Atem der Befreiung, den ein Bild von Paul Cézanne oder Vincent van Gogh für mich ausströmen. Es war nicht mehr nötig, die Natur so abzubilden, dass sie dem Augenschein ähnelte. Denn das war plötzlich nichts Schwieriges oder Besonderes mehr – und damit auch kein Hindernis. Neue bildnerische Welten öffneten sich und ihre Erforschung war notwendig, um unter den neuen Umständen (wir sagen heute „die Moderne“ dazu) die alte Frage zu beantworten. 
  
 Ich denke, so etwas geschieht auch heute. Etwas von dem wir gewohnt sind, es  für das Schwierige und Besondere in der Kunst zu halten, wird gerade zur Banalität. Zu etwas, das die Auseinandersetzung nicht mehr lohnt. Zu etwas, das wir hinter uns lassen können, dürfen und müssen. Ich empfinde das als aufregend und auch beglückend. Ich denke, so etwas geschieht auch heute. Etwas von dem wir gewohnt sind, es  für das Schwierige und Besondere in der Kunst zu halten, wird gerade zur Banalität. Zu etwas, das die Auseinandersetzung nicht mehr lohnt. Zu etwas, das wir hinter uns lassen können, dürfen und müssen. Ich empfinde das als aufregend und auch beglückend.
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text/mensch_oder_maschine_22.1664715427.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/10/02 14:57 von admin