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Am 16 Juni 2016 habe ich beim "Männerkochen" teilgenommen. Einige Zeichnungen habe ich dazu gemacht, das Zeichnen hilft beim Nachdenken. Warum treffen sich die Männer zum Kochen? Was veranlasst die Gemeinde zu solchen Aktivitäten?
Die Männer möchten Teil von etwas sein, aber sie möchten auch selbst etwas geben. In meinen Zeichnungen bin ich dem nachgegangen um das für mich deutlicher zu machen.
Auf einer "realen" Ebene unterhält man sich, kocht zusammen, deckt den Tisch, klärt Rezepte und Aufgaben in Küchen- und Bewirtungsangelegenheiten. Darüber (oder darunter) sehe ich den Wunsch und das Bemühen, zu einer Gemeinschaft zu gehören, eine Gemeinschaft zu stiften - oder (und das ist am treffendsten): zu einer Gemeinschaft, die schon existiert beizutragen, sie mit Leben zu erfüllen, die eigene Substanz und Persönlichkeit in das Wechselspiel dieser Gemeinschaft einzubringen. Aus diesem Wechselspiel ersteht die Gemeinschaft erst, das ist den Männern bewusst, ich habe mich mit vielen unterhalten und auch im gemeinsamen Tischgespräch war das eines der Themen.
Der Name der Gemeinschaft, die sich die Männer dabei vorstellen ist "die Gemeinde". Einige der Anwesenden gehören nominell nicht zur Emmaus-Gemeinde. Sie gehören einer andern Konfession an zum Beispiel, oder sehen sich vielleicht normalerweise nicht in kirchlichen Zusammenhängen. Trotzdem lassen Sie sich auf diesen Namen ein.
Ich stelle mir "die Gemeinde" vor wie ein Gefäß, wie eine Halle, einen Raum für Möglichkeiten. Die Männer im Männerkochen fühlen sich von diesem Raum eingeladen, er verspricht Freiheit und die Verlässlichkeit eines gemeinsamen guten Willens zu sinnerfüllter Begegnung.
Die Sehnsucht danach sehe ich an diesem Abend, die Hingabe an diesen Wunsch - und dann die Freude am Gelingen.