Die Rolle des einzelnen Zustandes im Schatzbild

Gerade bin ich dabei, den Bau der Museumsarchitektur für die Gesamtheit der Bildzustände des Visegrad-Schatzbildes zu entwickeln. Ein virtueller Raum steht dafür im Netz und ist befüllt mit den 2110 Bildern des ersten Joches. Jetzt halte ich kurz inne, schaue mir das an, denke über die Besucherführung nach und warum ich mir diesen Aufwand eigentlich mache. Reicht denn der Film nicht, da sieht man doch schon alle Zustände?

Der Film zeigt den Wandel, das Entstehen und Vergehen in der Formfindung. Ich möchte aber auch jede Einzelne der Aufnahmen für sich und in ihrem eigenen zeitlosen Moment zeigen. Jeder dieser Augenblicke bleibt Gegenwart. Das Schatzbild nimmt einen Weg und ist irgendwann fertig. Der Prozess dazu besteht aus unumkehrbaren Einzelentscheidungen. Entscheidungen, die immer anders hätten fallen können, sehr oft und jedesmal voller Möglichkeit. Dieses Forschungsfeld möchte ich öffnen … und diese Eigenschaft der Wirklichkeit möchte ich anklingen lassen.

Eigentlich würde ich gerne jeden einzelnen Bildzustand in hoher Auflösung zeigen, denn ihre Würde untereinander unterscheidet sich für mich nicht. Das wäre online derzeit aber noch schwierig für mich und ich belasse es bei einer Andeutung.
Zugang zur „Bild-Zisterne“ im V4-Areal Einzelzustände im V4-Areal über dieses Symbol.

Stefan Budian, 9. Mai 2019