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Abschied von einem Namen: „Visegrad 4“

2022-04-07

Der Blick in den Osten der europäischen Union scheint mir heute wichtiger als je zuvor - aber der Name „Visegrad 4“ entspricht diesem Gefühl nicht mehr. Dieser Name hat mich auf den Weg gebracht und in den Jahren seit 2017 habe ich viel erfahren und erlebt im Zusammenhang mit den Ländern der „Visegrad 4 Gruppe“. Aber die Welt hat sich weiter gedreht. Anlass für mein Projekt waren die Zerwürfnisse, die sich im Rückblick mit den Namen „Brexit“ und „Trump“ verbinden. Nun sind neue Zerwürfnisse über uns hinweg gegangen: „Pandemie“ und „Ukrainekrieg“. Und es sieht nicht danach aus, als würde die gegenwärtige europäische Geschichte sich bald wieder beruhigen.

Gedrängt durch die Ereignisse in der Ukraine eilt nun plötzlich die allgemeine Aufmerksamkeit der Europäischen Union in den Osten und überspringt dabei (wieder einmal) das besondere Gebiet, für das ich mich zu interessieren begann: die Länder am östlichen Rand der Europäischen Union. Jene Länder, nicht mehr ganz „Mitteleuropa“, aber noch nicht „Rußland“. „Ost-Europa“ ist geografisch gesehen eine falsche Bezeichnung, denn Europa erstreckt sich noch viel weiter in den Osten, nach Russland hinein. Es ist vielmehr eine Kulturgrenze, die wir meinen, wenn wir von „Osteuropa“ sprechen. Sozusagen den „Osten des Westens“.

Irgendwie scheint es den westlicheren Europäern immer schwer zu fallen, diesen Teil der Welt anzuschauen. Zu schnell gleitet der Blick zurück zum eigenen Nabel - oder aber weiter, nach Russland und Asien. Gerade jetzt ist eine Ausnahme. Wir nehmen die Ukraine wahr, deren entsetzliche Katastrophe sich über einer unglaubliche Öffentlichkeitsarbeit der ukrainischen Regierung Raum im Herzen des Westens nimmt.

Es wirkt wie eine Show, wie ein Holywoodfilm. Aber es ist weder eine Show noch ein Hollywoodfilm. Alles passiert wirklich, ein erschütternder Moment der europäischen Geschichte ereignet sich, ein Moment, den wir begreifen müssen. Ein Moment, dem wir uns stellen und aus dem wir Konsequenzen ziehen müssen. Über die Betroffenheit in den medialen Induktionsschleifen hinaus und unabhängig davon.

Dort - unter Deck des so ganz Bewussten - sehe ich mein Arbeitsfeld, meine Aufgabe als Künstler. Dort möchte ich etwas beitragen mit meinem Portrait, meinem Schatzbild, das ich von nun an unter dem Namen „Der Osten des Westens“ fortführen will.