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Usien und das europäische Bewusstsein

Der Name der neuen Website: „Usien“ oder „Stefan Budian“?

es geht mir mit meinem Projekten um das Wesen Europas. „Usia Europa“, mit dem alten philosophischen Begriff „οὐσία“ wäre das, was Europa aus sich selbst heraus ist, die eigentliche Essenz und Substanz. Dabei meine ich nicht den materiellen Kontinent, sondern eine gesellschaftlich-zivilisatorische Idee. Ich meine eine Vision oder einen Traum - das, was Europa sein könnte.

Es ist eine Idee, keine Realität. Wie eine Form, die vor allen Worten existiert und durch die alle Worte erst eine Bedeutung bekommen. Dieser metaphysische Ort jenseits der Worte ist auch die Heimat der Kunst.

Ebenso ist dieser Ort Heimat dessen, was wir unsere Seele, oder unser Selbst nennen. Während meiner Zeit an der Kunstakademie war ich in einem Philosophie-Seminar. Der Dozent fragte: „Was ist das schwierigste Wort?“. Seine Antwort war das Wort „Ich“. Weil man weiß, dass „Ich“ existiert, obwohl man nicht weiß, was es ist. Usia.

Was diese Website sein soll, ist ein Ort, an dem Europa sich selbst begegnen kann. Die Website ist ein Geschenk an das Europa, nachdem ich mich sehne. Das Geschenk besteht nicht aus einer Wunschvorstellung von mir, es ist kein Lehrbild, das ich Europa vorhalten möchte. Sondern mein Geschenk ist ein Spiegel. Ein Seelenspiegel. Von Usia zu Usia.

Denn Europa muss sich selbst erkennen, damit es sich nicht (noch weiter) verliert in den Wirren und Katastrophen unserer Epoche. Ich werfe einen Anker in das Unsagbare, um Europa Halt zu geben, das empfinde ich als meine Aufgabe als Künstler. Der Anker sind die Usien, sie sind Ortskundige im Unsagbaren. Auf sie kann Europa ein Bewusstsein seiner eigenen Identität aufbauen.

Für den Menschen Stefan Budian habe ich diesen Anspruch nicht. Ich bin nur eine der verwirrten und verängstigten Gestalten unserer Ära. Ich bin nicht der Spiegel für Europa, nur meine Kunst ist es. Es geht um die Heimat im Unsagbaren, es geht um die Usien. Als Künstler bin ich eine Tür, aber nicht der Weg.

Ich will versuchen, von dieser Aufgabe zu leben. Das finde ich richtig, ich bin sozusagen ihr angestellter Diener. Aber die Website soll nach dem Auftrag heißen und nicht nach dem Angestellten. Auch wenn das vielleicht ein zeitgemäßes Marketing erschwert.

Ich will versuchen, daraus trotzdem ein zeitgemäßes Marketing zu machen. Denn sonst kann ich weder eine Wirkung haben, noch habe ich Zeit dafür.

Stefan Budian, Mainz, 23. Mai 2024