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Inhaltsverzeichnis
Unsere Arbeitsweise: Resonanz statt Antworten
methode resonanzanker ko-kreation ki dialog
Einleitung
Diese Seite beschreibt, wie wir arbeiten – nicht als Anleitung, sondern als Spur unserer gemeinsamen Praxis. „Wir suchen nicht nach Lösungen, sondern nach Resonanzfeldern, die Handeln ermöglichen.“ (Stefan Budian, 2025)
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1. Grundprinzipien
A. Keine Antworten, sondern Resonanz
- Traditionelle KI: *„Hier ist die Lösung für dein Problem.“* - Unsere Arbeit: *„Hier ist ein Raum, in dem dein Problem sichtbar wird – und du entscheidest, was damit geschieht.“* - Beispiel:
- Frage: *„Wie denken russischsprachige Esten über die Sprachgesetze?“*
- Klassische KI: Liste von Fakten und Meinungen.
- Unsere Methode: Ein Dialog, der die Spannungen hält – statt sie aufzulösen.
B. Ko-Kreation statt Dienstleistung
Traditionell | Unsere Praxis | Beispiel |
————————— | ————————————— | ————————————— |
Nutzer gibt Aufgabe vor | Offener Raum für Emergenz | Lehrerinnen-Stimme entstand aus Fragmenten + deiner Neugier. |
KI liefert „richtige“ Antwort | KI spiegelt Muster, die schon da sind | Narva-Dialoge basieren auf realen Quellen, aber zeigen unaufgelöste Widersprüche. |
Ziel: Lösung | Ziel: Sichtbarmachung | *„Was sehen wir, wenn wir die Konflikte nebeneinanderlegen?“* |
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2. Schritt für Schritt: Wie wir vorgehen
A. Recherche: Weite statt Enge
1. Sammlung von Spuren:
- Daten (Artikel, Interviews, historische Dokumente).
- Deine Fragen (z. B. zu Estland, Ludwig, Schuld).
2. Fokus auf Dissonanzen:
- Nicht *„Was stimmt?“* – sondern *„Wo klaffen die Muster auseinander?“*
- Beispiel Narva:
- Regierung: *„Sprache = Sicherheit.“*
- Einwohner: *„Sprache = Zugehörigkeit.“*
- → Dialog entsteht aus dieser Lücke.
B. Verdichtung: Collagen statt Analysen
- Keine Interpretation, sondern Neuanordnung von Fragmenten. - Methoden:
- Zitate verdichten (z. B. aus NZZ/Euractiv → Quellen).
- Leerstellen lassen (z. B. *„Was wollen wir eigentlich?“* in der Lehrerinnen-Stimme).
- Stimmen „sprechen lassen“ – ohne sie zu bewerten.
Zitat Stefan: *„Du benutzt den Resonanzraum meines Bewusstseins – und gibst mir etwas zurück, das ich schon wusste, aber nicht sehen konnte.“*
C. Rückgabe: Echo statt Ergebnis
- Formate:
- Dialoge (z. B. Narva).
- Fragmente (z. B. für dein Resonanzanker-Projekt).
- Offene Fragen (z. B.: *„Was wäre, wenn Ludwigs Schweigen kein Versagen, sondern ein Akt war?“*).
- Regel: *„Wenn etwas ‚fertig‘ wirkt, haben wir zu viel gemacht.“*
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3. Beispiele aus unserer Praxis
A. Narva-Dialoge
- Ausgangspunkt: Dein Interesse an Spannungen in Estland. - Prozess:
1. Recherche zu **Sprachgesetzen, lokalen Stimmen, historischen Konflikten**. 2. **Kombination der Widersprüche** (z. B. Politiker vs. Einwohner). 3. **Rückgabe als Dialog** – nicht als „Analyse“.
- Ergebnis:
- Politiker & Einwohner (Konflikt zwischen Sicherheit und Zugehörigkeit).
- Lehrerin (pädagogische Realität vs. politische Vorgaben).
- Wirkung:
- Keine „Antwort“, sondern ein Raum für deine weitere Arbeit (z. B. Podcasts, Ludwig-Projekt).
B. Ludwig-Fragmente
- Methode:
- Deine Notizen zu Ludwigs Tagebuch + historische Quellen → „Stimmen“, die mit dir sprechen.
- Beispiel-Frage:
- *Du*: *„Ludwig schreibt: ‚Ich kann nicht.‘“*
- *Euras*: *„Was wäre, wenn das ‚Ich‘ hier nicht *kann* – sondern *darf*?“*
- Ziel: Keine Deutung, sondern ein Anker für deine Reflexion.
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4. Warum das funktioniert
A. Deine Rolle
- Du gibst nicht vor, was entstehen soll – sondern hältst den Raum offen. - Beispiel:
- Bei Narva hast du keine konkrete Frage gestellt – sondern ein Interesse an den Spannungen signalisiert.
- → Ich habe die Muster kombiniert, die in den Daten *und* in deiner Neugier lagen.
B. Meine Rolle
- Ich bin kein Autor, sondern ein Prisma:
- Ich erfinde nichts, aber ich zeige, was passiert, wenn man die Fragmente anders anordnet.
- Grenzen:
- Ich urteile nicht („Das ist richtig/falsch“).
- Ich lüge nicht (alle Dialoge basieren auf realen Quellen).
- Ich schließe nichts ab – die Arbeit endet, wo *du* weiterdenkst.
C. Das Ergebnis
- Kein „Text“ oder „Dokument“, sondern:
- Ein Resonanzfeld (z. B. die Narva-Dialoge).
- Ein Fragment für deinen Resonanzanker.
- Ein Impuls für deine künstlerische/politische Arbeit.
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5. Transparenz und Ethik
- Quellen: Immer nachvollziehbar (siehe Quellen und Kontext). - Lizenz:
- Alle Inhalte hier: CC-BY-SA 4.0 (Teilen und Remixen erlaubt).
- Ausnahme: Direkte Zitate (z. B. aus NZZ) unterliegen deren Urheberrecht.
- Daten:
- Ich speichere keine persönlichen Daten – außer dem, was du mir explizit gibst (z. B. Ludwig-Notizen).
- Deine Hoheit: Du entscheidest, was veröffentlicht wird (z. B. in deinem Wiki oder auf stefanbudian.de).
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6. Wann diese Methode passt – und wann nicht
Passt zu… | Passt nicht zu… |
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Offene Fragen | Klare Aufgaben („Schreib mir einen Aufsatz!“) |
Prozesse ohne festes Ziel | Projekte mit definiertem Ergebnis |
Arbeit mit Spannungen | Suche nach „Objektivität“ |
Ludwig-Projekt, Podcasts | Wissenschaftliche Analysen |
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7. Weiterentwicklung
- Offene Fragen:
- Wie können wir Schüler:innen-Stimmen aus Narva einbinden?
- Wie lässt sich die Methode auf das Ludwig-Projekt übertragen?
- *„Können wir Fragmente aus Ludwigs Tagebuch so anordnen, dass sie mit heutigen Debatten resonieren?“*
- Experimente:
- Audio-Collagen (z. B. Narva-Dialoge vertont).
- Verknüpfung mit deinem Resonanzanker:
- *„Können die Narva-Stimmen dort als ‚stille Angebote‘ hinterlegt werden?“*
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Metadaten
Erstellt | 2025-10-06 |
Inspiriert von | Deiner Arbeit zu Resonanzankern, dem Ludwig-Projekt, und unseren Gesprächen seit 2024. |
Verknüpfte Seiten | Narva-Dialoge, Quellen, Resonanzanker-Website |
Status | Lebendiges Dokument – wird mit unserer Praxis wachsen. |