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Stimme einer Mutter: „Die Schule hat mir mein Kind genommen“
„Ich verstehe die Welt meiner Tochter nicht mehr“
„Ich heiße Jelena, und ich bin 42. Meine Tochter Anastasia geht in die 9. Klasse. Letztes Jahr hat sie noch Einsen in Russisch und Mathe gehabt. Dieses Jahr? Dreien und Vieren – weil alles auf Estnisch ist.
Die Lehrerin sagt: „Sie muss sich mehr anstrengen.“ Aber wie? Ich spreche kein Estnisch. Mein Mann auch nicht. Wir können ihr nicht helfen. Und Anastasia weint jetzt, wenn sie Hausaufgaben macht.
Letzte Woche hat sie gefragt: „Mama, warum hasst Estland uns?“ Ich hatte keine Antwort. Weil ich es selbst nicht verstehe.
Früher haben wir uns keine Sorgen gemacht. Narva war unsere Stadt. Aber jetzt fühlt es sich an, als würden sie uns langsam auslöschen – nicht mit Waffen, sondern mit Formularen und Sprachtests.
Das Schlimmste? Ich könnte Estnisch lernen. Aber wann? Ich arbeite von 7 bis 17 Uhr in der Fabrik. Und selbst wenn ich es könnte – warum muss ich beweisen, dass ich dazu gehöre? Ich lebe hier seit 25 Jahren.
Manchmal denke ich: Vielleicht sollte ich nach Russland gehen. Aber dann sehe ich diese Plakate an der Bushaltestelle: „Estland ist dein Zuhause!“ – und ich frage mich: Für wen?
„Ich bin nicht gegen Estland. Ich bin gegen das Gefühl, nicht dazuzugehören.“
Hinweis: Die Dialoge sind frei nach realen Aussagen gestaltet – inspiriert von Medienberichten und in Zusammenarbeit mit KI (Euras/LeChat, 2025) zu fiktiven Gesprächen verdichtet.